Ich mache gerade meinen Bachelor- man sollte meinen, ich weiß nach 6 Semestern Uni, wie man effektiv und erfolgreich für Prüfungen lernt. Aber auch ich habe kein Geheimrezept, wie man am besten lernt- dafür aber einige Tipps und Tricks, die die Lernphasen erleichtern, effektiver machen und mir selbst bisher immer geholfen haben.
- Lernstoff zusammen suchen
Klingt banal, ist aber enorm wichtig! Erst wenn ihr einen Überblick über den Umfang des Stoffs habt, wisst ihr, wie viel Zeit ihr braucht und werdet am Ende nicht böse überrascht. Also: erst mal alle Skripten, Zusammenfassungen und Lernunterlagen sortieren, um dann zu starten!
2. Lernzeit finden
Morgens, Mittags, Abends oder doch eher in der Nacht? Nicht jeder kann zu jeder Tages- oder Nachtzeit lernen. Ich hab beispielsweise zwischen 13 und 16 Uhr ein extremes Mittagstief, und verlagere meine Lernphasen deshalb so weit wie möglich in die Morgen- oder Abendstunden. Wer seinen Körper kennt, kann sich viel Zeit sparen und dann lernen, wenn es auch effektiv ist!
3. Das optimale Lernumfeld finden
Auch das ist Typ-abhängig. Zuhause, in der Bibliothek oder in Lerngruppen mit Freunden- jeder lernt anders am besten. Ich kann gut zu Hause arbeiten, viele meiner Mitstudenten brauchen aber ein ruhiges Umfeld ohne Ablenkung. Mich hingegen stresst die totale Ruhe in der Bibliothek!
Wenn ihr wie ich zu Hause lernt, achtet auf einen aufgeräumten Schreibtisch, und auf eine Routine, die euch auf euer Lernen einstellt. Klingt komisch, ist aber sinnvoll: wenn ihr euch immer einen Kaffee zum Lernen macht, oder ein Glas Wasser bereitstellt, werdet ihr auf Dauer so auch besser in eure Lernroutine reinfinden. Ich trinke während des Lernens gerne Kaffee und stelle mir ein großes Wasserglas bereit.
4. Pausen machen
Das kennt jeder: nach stundenlangem Lernen ist der Kopf voll und man kann nicht abschalten. Tausende Gedanken schwirren im Kopf herum. Dagegen helfen zwei Dinge: regelmäßige Pausen und Bewegung. Wenn ihr euch nur schwer konzentrieren könnt, stellt euch einen Timer für 20 Minuten, in denen ihr effektiv lernt. Danach macht ihr 5 bis 10 Minuten Pause. Dann gehts weiter mit den nächsten 20 Minuten. Das hilft, sich zum Lernen zu motivieren, da die Pausen in absehbarer Nähe sind.
Wer eher zum Typ Dauer-Lerner gehört, sollte sich aber ebenfalls Pausen zu Herzen nehmen. Geht raus an die Luft, macht einen Spaziergang oder geht zum Sport- so bekommt euer Gehirn genug Sauerstoff und kann sich wieder konzentrieren! Sport hat positive Effekte auf das Gehirn- das ist bewiesen. Es gibt bereits Studien, die zumindest bei Mäusen festgestellt haben, dass Ausdauersport die Nervenzellen im Hippocampus nachwachsen lässt. Außerdem wird beim Sport der Botenstoff Serotonin hergestellt, der die Leistungssteigerung erhöht.
5. So bleibt’s im Gedächtnis
Studien zeigen, dass sich unser Gehirn besser handgeschriebene Infos merkt, als wenn sie auf eine Tastatur getippt werden. Schreibt euch daher so viel wie möglich handschriftlich auf! Ich selbst mache mir zu jeder Prüfung eine Zusammenfassung, die ich mit der Hand schreibe. Im Laufe der Lernzeit fasse ich diese dann noch mal zusammen, so reduziert sich der noch zu lernende Stoff und mein Gehirn wiederholt die Informationen.
6. Schlaf
Unser Gehirn ist vor dem Einschlafen besonders aufnahmefähig. Informationen lassen sich nur langfristig merken, wenn die Info vom Hippocampus, dem Zwischenspeicher, in die Großhirnrinde gelangt. In der Tiefschlafphase werden die zwischengespeicherten Informationen in die Großhirnrinde transportiert. Diesen Effekt könnt ihr nutzen, wenn ihr direkt nach dem Lernen schlafen geht. Wer nach dem Lernen noch mit dem Smartphone spielt oder Fernsehen schaut, verhindert diesen Effekt, da sich das Gehirn die Infos merkt, die stärkere Emotionen hervorrufen.